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Die neue Taschenkarte ist da!

  Wenn Einsätze im Kopf weitergehen: Hilfe, wenn der Stress nicht endet In der Welt der Einsatzkräfte gilt oft das unausgesprochene Motto: „Hart sein, weitergehen, funktionieren“. Doch jeder Einsatz hinterlässt Spuren — manche klein, andere tiefgreifend. Das Erlebte kann nachwirken, auch wenn das Blaulicht erloschen ist. Für diese Fälle haben wir vom Arbeitskreis PSNV des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes e.V. eine Taschenkarte entwickelt, die Feuerwehrangehörige in akuten Stresssituationen oder unmittelbar nach belastenden Einsätzen unterstützt. Sie ist ein Werkzeug zur ersten psychischen Hilfe und jede*r aktive Feuerwehrangehörige des OFV e.V. wird eine bekommen. Warum eine Taschenkarte für PSNV-E? Einsatznachsorge und Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Nicht jeder Einsatz ist traumatisch, aber manche Erfahrungen können psychische Belastungen mit sich bringen. Anzeichen können direkt oder verzögert auftreten: Schlaflosigkeit, wiederkehr...
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Bewältigungsstrategien für schwierige Einsatzsituationen: Praktische Ansätze zur Stressregulation vor Ort

  Jeder von uns bei der Feuerwehr kennt sie – die Einsätze, die mehr fordern, als uns lieb ist. Brände, technische Hilfeleistungen, Unfälle oder Rettungseinsätze – manchmal hinterlassen diese Erlebnisse Spuren, die wir nicht so leicht abschütteln können. Gerade nach belastenden Einsätzen ist es entscheidend, dass wir Wege finden, den akuten Stress zu regulieren. Nicht nur, um im nächsten Einsatz wieder voll da zu sein, sondern auch, um langfristig gesund zu bleiben. Hier sind einige praktische Ansätze, die speziell auf unsere Arbeit als Feuerwehrleute zugeschnitten sind. 1. Nach dem Einsatz: Den Druck abbauen Die ersten Minuten nach einem Einsatz sind entscheidend. Der Körper läuft oft noch auf Hochtouren, das Adrenalin ist im Blut. Sich selbst zu erlauben, kurz runterzukommen, ist der erste Schritt. Tipp für das Gerätehaus:  Bevor die Nachbereitung startet, nimm dir zwei Minuten für dich. Setz dich kurz hin, trink einen Schluck Wasser und atme bewusst ein und aus. Sag dir inn...

Psychische Erste Hilfe für Kameraden in Belastungssituationen

Die Belastung nach einem schwierigen Einsatz kann für Feuerwehrleute und Rettungskräfte enorm sein. Auch wenn diese Menschen für ihre Stärke und Belastbarkeit bekannt sind, gibt es Momente, in denen sie Unterstützung brauchen. In solchen Situationen kann „psychische Erste Hilfe“ entscheidend sein, um Kameraden in akuten Belastungssituationen aufzufangen. Dabei geht es nicht darum, therapeutische Hilfe zu leisten, sondern im Team füreinander da zu sein und die richtigen Signale zu setzen, um Betroffenen zu zeigen: Du bist nicht allein. Ein erster wichtiger Schritt ist das achtsame Zuhören. Oft brauchen Menschen nach belastenden Einsätzen jemanden, der einfach nur da ist und zuhört, ohne sofort Lösungen oder Ratschläge anzubieten. Ein offenes Ohr zu schenken und Verständnis zu zeigen, gibt dem anderen das Gefühl, dass seine Empfindungen ernst genommen werden und dass er sich in einem sicheren Raum befindet. Fragen wie „Wie geht es dir damit?“ oder „Möchtest du darüber reden?“ öffnen die ...

Die Rolle der Kameradschaft bei der Verarbeitung von Einsätzen

In der Feuerwehr spielt Kameradschaft eine zentrale Rolle – nicht nur während der Einsätze, sondern auch danach. Gerade wenn belastende Erlebnisse nachwirken, ist das Gefühl, nicht allein zu sein, von unschätzbarem Wert. Der Zusammenhalt unter den Kameraden kann helfen, traumatische Eindrücke und schwere Einsätze besser zu verarbeiten. Wenn wir nach einem herausfordernden Einsatz das Gespräch mit den Menschen suchen, die das Gleiche durchlebt haben, bietet uns das Trost und Verständnis auf einer Ebene, die Außenstehende oft nur schwer nachvollziehen können. Kameradschaft bedeutet, dass man sich gegenseitig stärkt und füreinander da ist – auch dann, wenn Worte nicht reichen, um das Erlebte zu beschreiben. Oft genügt es, zu wissen, dass der andere das Gleiche gefühlt und gesehen hat, um das Erlebte leichter zu verarbeiten. Es ist wichtig, in der Gemeinschaft offen über belastende Einsätze zu sprechen und sich gegenseitig zu ermutigen, über das innere Erleben zu reden. Dieser Austausch ka...

Resilienzförderung in der Ausbildung – Psychische Gesundheit von Anfang an stärken

  In der Welt der Einsatzkräfte ist nicht nur körperliche Fitness entscheidend – auch mentale Stärke spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Herausforderungen und Belastungen des Einsatzgeschehens standzuhalten. Der Aufbau von Resilienz, also der Fähigkeit, mit Stress und schwierigen Situationen umzugehen, ist ein Schlüsselfaktor, der von Beginn an gefördert werden sollte. Doch wie sieht das konkret in der Ausbildung aus? Und warum ist es so wichtig, schon früh auf psychische Gesundheit zu achten?  Resilienz als Teil der Einsatzvorbereitung Oft steht in der Ausbildung der praktische Umgang mit den Gefahren des Einsatzes im Vordergrund: Atemschutztraining, erste Hilfe, technische Fertigkeiten. Doch die psychische Vorbereitung bleibt manchmal auf der Strecke. Dabei ist Resilienz keineswegs angeboren – sie lässt sich genauso erlernen und trainieren wie das Klettern oder das Hantieren mit schwerem Gerät. Schon einfache Schritte in der Ausbildung können dazu beitragen, ...

PSNV in der Freiwilligen Feuerwehr - Gedanken zum Tag des Ehrenamts

Am Tag des Ehrenamts möchten wir die Gelegenheit nutzen, um die wichtige Rolle der Freiwilligen Feuerwehr und die Bedeutung der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) nach belastenden Einsätzen zu beleuchten. Ehrenamtliche Feuerwehrleute sind oft die ersten, die bei Bränden, Unfällen und anderen Notfällen vor Ort sind. Ihre Arbeit ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch emotional belastend. Die Herausforderungen der Freiwilligen Feuerwehr Freiwillige Feuerwehrleute setzen sich selbstlos für das Wohl ihrer Mitmenschen ein. Sie riskieren ihre eigene Sicherheit, um Leben zu retten und Sachwerte zu schützen. Dabei sind sie häufig extremen Stresssituationen ausgesetzt, die sowohl körperlich als auch psychisch belastend sein können. Nach besonders schweren Einsätzen, wie etwa bei Unfällen mit Todesopfern oder Großbränden, ist die psychische Belastung oft enorm. Die Bedeutung der Einsatznachsorge Hier kommt die Psychosoziale Notfallversorgung ins Spiel. Die PSNV bietet Unterstützu...

Einladung zur OFV-Online-Infoveranstaltung: „Wenn Einsätze im Kopf weitergehen…“

  Einladung zur OFV-Online-Infoveranstaltung: „Wenn Einsätze im Kopf weitergehen…“   Liebe Kameradinnen und Kameraden, der Arbeitskreis PSNV-E möchte Euch herzlich zu einer Online-Infoveranstaltung „Wenn Einsätze im Kopf weitergehen…“   einladen, in der wir Euch das Thema Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) und unsere Arbeit daran kurz vorstellen. Die Veranstaltung richtet sich an alle Einsatzkräfte, die sich über Unterstützungsmöglichkeiten bei belastenden Einsätzen informieren möchten. Themen der Veranstaltung: ·          Was ist PSNV-E? ·          Was sind die Ziele des Arbeitskreises PSNV im OFV ·          Welche Angebote gibt es schon? An wen kann man sich wenden? Details zur Veranstaltung: 📅 Datum: 16. Januar 2025 ⏰ Uhrzeit: 19:00 Uhr 💻 Ort: Online (der Link wird nach Anmeldung verschickt) Anmeldu...

Die Rolle von Führungskräften und Kameraden: Gemeinsam stark in der Einsatznachsorge

 Einsätze können körperlich anstrengend und psychisch belastend sein – das ist kein Geheimnis. Doch oft wird die Rolle, die Führungskräfte und Kameraden bei der Bewältigung dieser Belastungen spielen, unterschätzt. Gerade sie sind es, die eine Schlüsselrolle dabei einnehmen, wie gut ein Team die Herausforderungen nach einem Einsatz bewältigen kann. Es geht nicht nur darum, dass man sich aufeinander verlassen kann, wenn es brennt – sondern auch danach. 1. Führungskräfte als Vorbilder und Unterstützer Führungskräfte haben nicht nur die Verantwortung, ein Team sicher durch den Einsatz zu bringen, sondern auch die psychische Gesundheit ihrer Kameraden im Blick zu behalten. Dabei geht es nicht darum, psychologische Experten zu sein, sondern ein offenes Ohr zu haben und ein Bewusstsein für die mentalen Belastungen zu schaffen, die Einsätze mit sich bringen. Offene Kommunikation fördern : Führungskräfte sollten eine Atmosphäre schaffen, in der es normal ist, über psychische Belastungen zu...

Einsatznachsorge (PSNV) – ein Modethema in der Feuerwehr?

Vielleicht ist es der Blick eines Einsatznachsorgers und dessen gespitzen Ohren, wenn es um das Thema Einsatznachsorge geht: Aber wird im Moment nicht überall im Bereich der Feuerwehren über dieses Thema geredet? Ist das eine Modeerscheinung? Ich glaube NEIN!   Die Konfrontation freiwilliger (ehrenamtlicher) Feuerwehrfrauen und -männer mit Tod, Sterben und Leid erhöht auch das Risiko für psychische Belastungen. Seit Jahren ist erwiesen, dass das frühe Erkennen solcher Belastungen und die Begleitung Belasteter durch erfahrene und speziell geschulte Kameradinnen und Kameraden, die Gefahr von psychischen Erkrankungen als Folge solcher Einsatzbelastungen deutlich reduziert.   Aber die Einsatznachsorge setzt schon viel früher an, quasi als Einsatzvorsorge. Gerade für junge Kameradinnen und Kameraden ist es wichtig und äußerst hilfreich, vor Einsätzen zu wissen, welche Stressreaktionen außergewöhnliche Einsätze hervorrufen können (nicht müssen) und dass diese Reaktionen typisch sind...

Umgang mit belastenden Gedanken nach Einsätzen: Strategien, um den Kopf frei zu bekommen

 Einsätze hinterlassen nicht nur körperliche Spuren, sondern oft auch mentale. Viele Einsatzkräfte erleben nach besonders belastenden Einsätzen das sogenannte „Kopfkino“: Bilder, Geräusche oder Gedanken, die sich festsetzen und immer wieder auftauchen. Diese Gedanken können nicht nur den Schlaf stören, sondern auch das Wohlbefinden im Alltag beeinträchtigen. Doch es gibt Wege, um damit umzugehen und den Kopf wieder frei zu bekommen.  Hier sind einige Strategien, die dir dabei helfen können, belastende Gedanken besser zu bewältigen: 1. Sprich darüber Eine der effektivsten Möglichkeiten, mit belastenden Gedanken umzugehen, ist, sie auszusprechen. Vielleicht hast du den Drang, alles mit dir selbst auszumachen, doch oft hilft es, sich jemandem anzuvertrauen – einem Kameraden, einem Freund oder sogar einer vertrauten Person außerhalb des Einsatzwesens. Tipp : Warte nicht, bis dich die Gedanken überwältigen. Sprich möglichst früh mit jemandem, dem du vertraust. Manchmal reicht es, d...