Nicht jeder, der unter Einsatzstress leidet, steht im Rauch, zwischen Trümmern oder direkt am Einsatzort. Viele erleben belastende Situationen auf Distanz über Funk, Textnachrichten, Einsatzberichte oder Kamerabilder. Und doch sind sie mitten im Geschehen. Drohnenpiloten, Leitstellenkräfte, Stabsmitglieder oder Führungskräfte in der Einsatzleitung verfolgen das Geschehen oft in Echtzeit. Sie hören die Stimmen über Funk, lesen die Meldungen, sehen die Bilder und spüren dabei dieselbe Anspannung wie die Kräfte draußen. Manchmal sogar mehr, weil sie alles mitbekommen, aber nicht selbst eingreifen können. Diese Hilflosigkeit auf Distanz ist eine besondere Form von Belastung. Eine hektische Funkmeldung, ein kurzer Text über Verletzte, ein Bild der Lage. Oft reichen schon wenige Sekunden, um innere Bilder zu erzeugen, die man nicht mehr loswird. Das Gehirn ergänzt, was fehlt, malt Details dazu, macht aus kurzen Worten ganze Szenen. So entstehen emotionale Eindrücke, die sich kaum ...
Viele Jahre habe ich geglaubt, dass psychische Widerstandskraft also Resilienz vor allem im Kopf entsteht durch innere Stärke, Erfahrung und eine gewisse Härte. Im Einsatz musste ich immer funktionieren. Was danach kam, habe ich meistens einfach ausgeblendet. Sport spielte dabei lange kaum eine Rolle. Ich war eher unsportlich unterwegs und habe gedacht: „Das ist nicht so wichtig, Hauptsache, ich bin im Einsatz fit genug.“ Erst in den letzten Monaten habe ich am eigenen Leib gespürt, wie sehr regelmäßige Bewegung meine psychische Belastbarkeit verändert. Stress, der im Körper stecken bleibt Nach einem Alarm ist der Kopf selten sofort frei. Ich merke, wie Adrenalin und Anspannung noch lange nachwirken, selbst wenn der Einsatz längst vorbei ist. Früher habe ich versucht, das einfach auszuhalten. Doch das Ergebnis war oft: innere Unruhe, Schlafprobleme und Gereiztheit. Heute weiß ich: Bewegung ist die effektivste Methode, um diese Stresshormone wieder loszuwerden. Wenn ic...